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Newsletter Kommunen innovativ

Newsletter "Kommunen innovativ" und "REGION.innovativ - Kreislaufwirtschaft"
Neue Forschungsprojekte für Regionen im  Wandel
Ausgabe 02/2023

Vor zwei Jahren startete die dritte Runde der Fördermaßnahme "Kommunen innovativ" mit elf Verbundvorhaben. Die Verbundvorhaben zielen auf eine nachhaltige Entwicklung der Daseinsvorsorge in Kommunen und Regionen. Zeitgleich nahmen sechs Verbundvorhaben im Förderprogramm "REGION.innovativ - Kreislaufwirtschaft" aus der BMBF Programmfamilie "Innovation & Strukturwandel" ihre Arbeit auf. Ihr Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung und Stärkung strukturschwacher Regionen durch interkommunale Zusammenarbeit und regionale Kreislaufwirtschaft. 

Ein gemeinsames Zwischenfazit der bisherigen Arbeit zogen die Projekte im Mai auf der Fachkonferenz „Strukturwandel und Transformation in Kommunen und Regionen“ in Jena. Dr. Vera Grimm und Dr. Eva Wendt eröffneten die Veranstaltung im Namen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In ihrer anregenden Begrüßung betonte Dr. Vera Grimm, wie wichtig es ist, dass lokalen Akteuren im Angesicht von Strukturwandel und Transformation Experimentier- und Freiräume eröffnet werden, um so lokale Potentiale für den Wandel zu mobilisieren. Dr. Eva Wendt betonte, dass Transformation und Innovation am besten gelingen, wenn Wissen zwischen Disziplinen, Akteuren und Regionen geteilt wird. So ermöglicht die Fachkonferenz, dass die verschiedenen Verbundvorhaben aus beiden Fördermaßnahmen in den Austausch treten, erste Ergebnisse und Erfahrungen diskutieren und sich vernetzen können. Im Rahmen intensiver Austauschformate erhielten alle Verbundvorhaben der Fördermaßnahme die Gelegenheit, ihre bisher erarbeiteten Projektergebnisse vorzustellen und gemeinsam zu reflektieren. 

In der Rubrik "Im Gespräch" blicken wir mit dem Projekt „Altersinnovationen“ auf den demographischen Wandel. Die Lausitzer Kommunen Guben und Spremberg befinden sich in einem großen ökologischen und sozialen Transformationsprozess. Strukturwandel und die demografische Alterung bringen neue Herausforderungen für die Region mit sich. Das Verbundvorhaben untersucht Möglichkeiten, wie sich ältere Bürger*innen mit ihren Perspektiven und Fähigkeiten kompetent und kreativ in diesen Prozess einbringen können.

Viel Freude bei der Lektüre dieses Newsletters!

» Neuigkeiten aus dem Netzwerk "Kommunen innovativ" und "REGION. innovativ - Kreislaufwirtschaft"

» Aktuelles aus Forschung und Praxis

» Neuigkeiten aus dem wissenschaftlichen Begleitvorhaben "KomKomIn"

» Im Gespräch: Altersinnovationen

» Publikationen

» Veranstaltungen und Termine

ISDN: Fortschritte in vier Reallaboren

Verschiedene Ansätze, ein Ziel: die integrierte Gestaltung von Daseinsvorsorge und klimaangepasster Stadtentwicklung. Das Vorhaben "ISDN" gibt Einblick in die aktuellen Fortschritte der verschiedenen Projekt- und Forschungsstränge. » weiterlesen
SROI: Dritter Werkstattbericht zu bürgerschaftlichem Engagement veröffentlicht

Potenziale und Herausforderungen im Feuerwehr-Ehrenamt – Studie zur Situation Freiwilliger Feuerwehrkräfte im Kreis Lippe. Das Verbundvorhaben "Social Return on Investment" (SROI) präsentiert im dritten Werkstattbericht die Erkenntnisse aus einer Umfrage im Feuerwehr-Ehrenamt.
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Verwaltung 2.030: 10-Punkte-Plan für nachhaltigen Strukturwandel im Rheinischen Revier

Der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist eine Herausforderung – und bietet die große Chance, eine Modellregion zu gestalten. Der 10-Punkte-Plan zeigt, wie ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte in Einklang gebracht werden können. » weiterlesen
Studie: Stadtfrust oder Landlust?
Die Thünen Stiftung und das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) haben Wanderungsgeschehen und Wohnstandortentscheidungen aus der Perspektive ländlicher Räume untersucht.
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Foresight Werkzeugkasten für gemeinnützige Organisationen: Zukunft gestalten
Das ZiviZ stellt mit dem Foresight Werkzeugkasten eine umfassende Unterstützung für Organisationen zur Verfügung, die sich für die Zukunft rüsten wollen.
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Leitfaden für Kommunen: Blau-grüne Infrastruktur fördern
Der Landkreis Bayreuth zeigt in diesem Leitfaden für Kommunen den (rechtlichen) Instrumentenkasten auf, mit welchem Kommunen blau-grüne Infrastrukturen fördern können.» weiterlesen
Förderprogramm: Land.­Zuhause.­Zukunft
Die Robert Bosch Stiftung und die Universität Hildesheim unterstützen vielfältige Akteur:innen dabei, innovative und zukunftsfähige Ansätze für Teilhabe und sozialen Zusammenhalt in ländlichen Räumen weiterzuentwickeln.
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Arbeitshilfe für Kommunen: Handlungsempfehlungen für die Umsetzung integrierter Stadtentwicklungskonzepte
Thematisch strukturierte Impulse für die erfolgreiche Implementierung auf der Basis von lebendigen Erfahrungen
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Fachkonferenz 2023 in Jena
Knapp 150 Teilnehmende trafen sich am 09. und 10. Mai 2023 im Volkshaus Jena zur Fachkonferenz 2023 der BMBF-Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“.  Unter dem übergreifenden Thema „Strukturwandel und Transformation in Kommunen und Regionen“ fand ein reger Austausch und die weitere Vernetzung zwischen den Vertreter*innen der Fördermaßnahme statt. Gemeinsam wurde diskutiert, mit welchen Ansätzen Transformationen angestoßen werden können, damit der Strukturwandel gelingen kann.
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Auf der Fachkonferenz 2023 in Jena wurde noch einmal deutlich, wie komplex und vielfältig die Auseinandersetzung mit dem Strukturwandel ist. Kommunen sind unmittelbar mit dessen Auswirkungen konfrontiert, zudem finden auf kommunaler Ebene vielfältige Transformationsprozesse statt, die sowohl als Reaktion auf diesen Wandel, aber auch aus anderen Gründen initiiert worden sind.
Im Gespräch erläutert Alexander Elsner warum und auf welche Weise sich das Projekt „Altersinnovationen“ mit dem demographischen Wandel auseinandersetzt. Durch den Lausitzer Strukturwandel stehen die Kommunen Guben und Spremberg erneut vor großen strukturellen Herausforderungen, die demografische Alterung beider Kommunen berührt die elementaren Systeme zur Sicherung der Daseinsvorsorge.

Die Lausitz ist in vielfältiger Weise von Umbrüchen und Wandlungsprozessen betroffen. Auf welche Aspekte des demographischen Wandels fokussiert sich das Projekt und was ist hierbei der theoretische Zugang?

Die Lausitz war in der jüngeren Geschichte von einschneidenden Umbrüchen betroffen - durch die Grenzziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem durch die wirtschaftlichen Folgen der deutschen Vereinigung für die Braunkohlewirtschaft, die die Region in jeder Hinsicht geprägt hat. Durch den für spätestens 2038 geplanten endgültigen Ausstieg aus der Kohleförderung stehen weitere Veränderungen bevor. Weil viele Jüngere die Region verließen, nahm der Anteil der Älteren zu. Wir stellen die älteren Menschen im Übergang aus dem Erwerbsleben in den Ruhestand (55+) in den Mittelpunkt und gehen davon aus, dass ihre kumulierten Erfahrungen aus der Bewältigung früherer Krisen auch Potenziale für die Gestaltung des aktuellen Wandels beinhalten. Besondere Chancen sehen wir darin, die Expertise der Älteren in bürgerwissenschaftliche Projekte unter Beteiligung von Wissenschaftler:innen aus der Universität einzubinden. Konkrete Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Wissenschaft und kommunaler Verwaltung ist ein bisher wenig erprobter Ansatz partizipativer Gestaltung des Strukturwandels.

Damit Citizen Science-Projekte erfolgreich sind, braucht es eine rege Beteiligung. Wie ist es Ihnen gelungen die Bewohner*innen hierfür zu gewinnen? Welche Strategie war besonders erfolgreich?

Über Strategien das Interesse der Bürger:innen zu gewinnen haben wir im Laufe des Projektes immer wieder neu nachgedacht. Auf der einen Seite gibt es die Bürger:innen, die sich bereits früher in unterschiedlichen Formen in die Kommunen eingebracht haben. Sie zu überzeugen, auch an wissenschaftlichen Projekten mitzuarbeiten, war relativ leicht. Schwieriger war es die Menschen zu erreichen, die Ideen, Expertise und Zeit haben, aber bisher noch nicht in gestaltende Prozesse eingebunden waren. Wir haben dabei zwei Strategien kombiniert: Informieren und persönlich überzeugen. Durch eine konstante Öffentlichkeitsarbeit in den Kommunen haben wir unser Projekt zum Gesprächsthema gemacht und im zweiten Schritt die Bürger:innen in kleinen Gruppen oder individuell angesprochen und von unseren Ansätzen überzeugt. 
Besonders erfolgreich waren wir, wenn es gelang, die Interessen der Bürger:innen direkt in die von uns und Wissenschaftler:innen aus der Universität konzipierten Forschungsprojekte einzubeziehen. Zudem haben wir auch immer wieder niedrigschwellige, ergebnisorientierte Angebote gemacht. So konnten wir Bürger:innen binden und ihr Interesse und Engagement für langwierigere Forschungsprozesse sichern.

Erste Ergebnisse aus drei Erzählsalons mit älteren Menschen wurden bereits publiziert. Welches Erfahrungswissen der Teilnehmenden aus früheren Krisen kann im jetzigen Wandel weiterhelfen?

Die Erzählsalons waren eines der niedrigschwelligen Angebote, bei denen es darum ging, biografische Erzählungen unter den Gesichtspunkten des Strukturwandels zu sammeln und zu analysieren. Uns hat interessiert, welche Rollen Krisen in Biografien spielen, insbesondere auch die Wende und Nachwendezeit in der Lausitz, und wie diese Krisen bewältigt werden konnten. Hier gibt es sicherlich keine einheitliche Antwort, aber dennoch verallgemeinerbare Erkenntnisse, die wir gewinnen konnten. Dazu gehört zu allererst die Solidarität der Stadtgemeinschaft. Die Konsequenzen des Strukturwandels mögen individuell ganz unterschiedliche Ausprägungen annehmen, aber die Auflösung möglicher Krisensituationen ist vor allem über die Solidarität unter den Bürger:innen einer Stadt und über die daraus entstandenen Netzwerke gelungen. Wo Netzwerke fehlten, scheinen Krisen längere und tiefere Spuren in den Biografien der Menschen hinterlassen zu haben. Ein zweiter Eindruck betrifft die Veränderungsfähigkeit der Menschen. Diejenigen, die in der Krise bereit waren, alles hinter sich zu lassen, hatten bessere Chancen Neues zu erlernen, etwas aufzubauen und aktiv die Region mitzugestalten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass angesichts der aktuellen Herausforderungen einfach an diese Erfahrung der Veränderungsfähigkeit appelliert werden sollte, denn sie ist im Leben der Einzelnen keine unerschöpfliche Ressource. Durch vielfältige Einbindung in lokale/regionale Netzwerke und Kooperation zwischen Kommune und Universität können jedoch positive Anknüpfungspunkte für einen optimistischen Blick in die Zukunft gestärkt werden.
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In dieser Rubrik finden Sie sowohl aktuelle Publikationen zum Thema demografischer Wandel, nachhaltige Entwicklung und innovative kommunale Strategien, als auch Publikationen, die im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ erscheinen.

Zirkuläres Wirtschaften: maßgebliche Voraussetzung für eine nachhaltige Transformation
Rat für Nachhaltige Entwicklung (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
Neue Instrumente der Baulandmobilisierung
Deutsches Institut für Urbanistik (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
Wandel erfolgreich gestalten
Manfred Miosga (Hrsg.), Julia Marx (Hrsg.), Elena Michel (Hrsg.), Lena Roth (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
Revier ist nicht gleich Revier
BBSR (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
circularWOOD
BBSR (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
Handlungsempfehlungen für die Umsetzung integrierter Stadtentwicklungskonzepte
BBSR (Hrsg.), 2023 » weiterlesen
VorSORGE
Thomas Nice, Frederick Sixtus, Catherina Hinz, 2023 » weiterlesen
16. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik
12.09.2023 bis 13.09.2023 | Jena
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen lädt gemeinsam mit der Bauministerkonferenz der Länder, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ein zum 16. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik „Zukunftswerkstatt StadtLand - Wege zu einem neuen Miteinander!“
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Training: Grundlagen der Krisenkommunikation
16.09.2023 | Potsdam
Die Heinrich Böll Stiftung Brandenburg lädt ehrenamtlich Engagierte zu einem kostenlosen Training über Krisenkommunikation ein.
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Ideenkongress zu Kultur, Alltag und Politik in ländlichen Räumen
27.09.2023 bis 29.09.2023 | Chemnitz
Was kann Kultur in ländlichen Räumen bewegen? Bundesweit geben Initiativen, Projekte und Programme Antworten auf diese Frage – mit guten Ideen und überzeugenden Ansätzen. Diese möchten wir als Programm der Kulturstiftung des Bundes beim zweiten TRAFO-Ideenkongress zu Kultur, Alltag und Politik in ländlichen Räumen in den Fokus rücken.
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22. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung
10.10.2023 | Berlin
Wie wird Deutschlands Industrie nachhaltig und zukunftsfähig? Woher kommt das Personal, das die Industrie und andere Branchen für die neu entstehenden Transformationsberufe brauchen? Wie baut man klimaangepasst, energieeffizient und sozial verträglich?
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43. DLKG Bundestagung: Digital, mobil und vernetzt – der ländliche Raum als Chancenraum
18.10.2023 bis 20.10.2023 | Bad Kissingen
Digital, mobil und vernetzt – welche Potenziale ergeben sich aus diesem Ansatz für die ländliche Entwicklung? Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt der 43. Bundestagung der Deutschen Landeskulturgesellschaft.
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